Wild-Vision Full HD 5.0 im TestWildkameras oder Kamerafallen erfreuen sich in letzter Zeit großer Beliebtheit. Hierbei handelt es sich um stationäre Digitalkameras, die vornehmlich für Tieraufnahmen oder Überwachungsaufgaben eingesetzt werden. In unserem heutigen Test geht es um die Wildkamera Wild Vision Full HD 5.0, die mit einer beeindruckenden Foto- und Videoqualität überzeugen kann. Welche Highlights dieses Modell tatsächlich besitzt, möchten wir nachfolgend herausfinden.

Verpackung und Lieferumfang

Positiv überrascht waren wir von der hochwertigen Hochglanzverpackung. Auf dem Pappkarton sind auf den ersten Blick alle wichtigen Herstellerinformationen enthalten. Da konnten wir gar nicht abwarten, an das Innere zu kommen. Der Lieferumfang besteht aus:
• der in Tarnfarben gehaltenen Digitalkamera,
• ein Montagegurt,
• ein USB-Datenkabel,
• ein Videokabel und
• eine ausführliche Bedienungsanleitung.

Ihren Strom erhält die Wild Vision Full HD 5.0 über vier bzw. acht 1,5 Volt AA-Batterien, die optional dazugekauft werden müssen. Wahlweise gibt es aber auch passende NiMH-Akkus der Größer LR6 oder ein wasserfestes 12-Volt-Netzteil. Bevor es losgehen kann, benötigen wir noch eine bis zu 32 GB große SD-Speicherkarte.

Qualität und Verarbeitung

Interessant ist, dass es ausgerechnet zu dieser Wildkamera zahlreiche Klone gibt. Zumindest haben wir herausgefunden, dass das Gehäuse auch von zahlreichen anderen Anbietern verwendet wird, jedoch das Innenleben eine völlig andere Qualität aufweist. Unsere Wild Vision Full HD 5.0 stammt vom renommierten Anbieter VenTrade GmbH mit Sitz in Köln, der großen Wert auf Zuverlässigkeit und Qualität legt. Dies zeigt auch schon die deutschsprachige Hochglanzverpackung im Gegensatz zu den meisten Billigkartons.

Das Kunststoffgehäuse im Camouflage-Look macht einen strapazierfähigen und soliden Eindruck. Zwei Blitzlichtfelder oben und unten am Gehäuse sind mit insgesamt 40 Infrarot-LEDs für ein unsichtbares Blitzen ausgestattet. Generell haben uns die kompakten Abmessungen gefallen. Das 13,1 x 9,7 x 7,7 cm (L x B x H) große Gehäuse lässt sich überall versteckt anbringen.

Die gute Qualität der Wild Vision Full HD 5.0 können wir jedoch nur nach Aktivieren des Bedienungsmenüs erkennen. Wenn hier zum Beispiel nicht die Option Full-HD-Video angegeben ist, wurde nur eine minderwertige Optik verbaut. Bei unserem Testmodell können wir jedoch auf eine Full-HD-Videoauflösung zurückgreifen. Darüber hinaus zeichnet sich die Menüführung im Vergleich zu den Noname-Modellen wesentlich übersichtlicher aus.

Einen kleinen Minuspunkt bekommt das Kameragehäuse wegen seiner schlechten Sicherungsmöglichkeit. Wir können das Gehäuse nicht mit einem Schloss abschließen. Erwähnenswert sind jedoch die positiven Kundenbewertungen in Bezug auf die Gehäusequalität. Selbst größere Stürze auf Steinfliesen übersteht die Kamera problemlos. Insgesamt ist also Verarbeitungsqualität nicht zu bemängeln.
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Montage und Installation

Für unsere Kamerafalle müssen wir uns einen gut versteckten Ort suchen. Die Wild Vision Full HD 5.0 wird mithilfe des mitgelieferten Befestigungsgurtes fest um einen Baumstamm oder einer ähnlichen Halterung fixiert. Zwecks Einstellen der Kamera oder zum Wechseln der Batterien müssen wir nicht den einmal befestigten Halterungsgurt lösen. Auf ein Stativgewinde müssen wir jedoch verzichten. Wegen der mangelnden Diebstahlsicherung bietet es sich an, optional noch ein hochwertiges Kabelschloss zu verwenden.

Unten an der Kamera haben wir die Abdeckung für das Batterie- und Speicherkartenfach gefunden. Dies ist recht praktisch, da wir somit die Batterien und eine neue Speicherkarte einlegen können, ohne das Kameragehäuse von der Halterung zu nehmen. Gespannt haben wir uns nun dem Ausstattungsumfang zugewendet.

Ausstattung und Funktionen

Wie bereits weiter oben aufgeführt, finden wir auf der Vorderseite des Gehäuses oben und unten jeweils ein Blitzlichtfeld. Oben sind 19 No-Glow-LEDs enthalten und unten 21 No-Glow-LEDs. Diese sind in der Nacht vollkommen unsichtbar und daher weder von Mensch noch Tier erkennbar. Unterhalb des oberen Blitzfeldes befindet sich das eigentliche Objektiv unserer Digitalkamera. Darunter liegt der PIR-Bewegungsmelder.

Für Tag- und Nachtaufnahmen steht uns ein leistungsfähiger 5 MP CMOS Sensor zur Verfügung. Hierüber sind auch erstklassige Full-HD-Aufnahmen möglich.

Der Bewegungssensor kann einen Bereich von 50 Grad erfassen. Bekanntermaßen arbeiten in Wildkameras Infrarot-Bewegungsmelder, die auf Temperaturunterschiede zwischen der Umgebung und Lebewesen reagieren. Überrascht waren wir von der Genauigkeit, als sogar in einer Entfernung von etwa 20 m sich etwas im dichten Gebüsch bewegt hat und von der Kamera sofort erkannt wurde. Übrigens können wir die Empfindlichkeit des PIR-Sensors in drei Stufen individuell einstellen.

Auf der Innenseite des Kameragehäuses finden wir unser Bedienmenü. Direkt darüber liegt ein 6,1 cm in der Diagonale umfassendes Farb-TFT-Display. Auch hier haben wir bei anderen Herstellern wesentlich kleinere Displays gefunden. Schön finden wir, dass auch bei einem hellen Umgebungslicht das Display relativ deutlich ablesbar ist. Auf die eigentliche Bedienung kommen wir noch zu sprechen.
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Bedienkomfort

Auffällig sind zunächst die kleinen Menütasten auf der Rückseite des Kameragehäuses. Etwas gewöhnungsbedürftig gestaltet sich das Einschalten der Kamera. Nachdem wir den Schiebeschalter auf die Position ON geschoben haben, bleibt der Bildschirm erst einmal dunkel. Nun müssen wir auf OK drücken, um den Bildschirm einzuschalten. Im dritten Schritt müssen wir noch auf die M-Taste drücken, um endlich in das Hauptmenü zu gelangen.

Danach überrascht uns das Menü mit einer einfachen und besonders schlanken Gliederung. Lobenswert ist, dass wir hier ein deutschsprachiges Menü vorfinden, welches nahezu selbsterklärend ist. Viel falsch machen können wir nicht. Insgesamt 15 Menüpunkte sind hier verteilt:
• ein Foto- und Videomenü,
• ein Menü für die Empfindlichkeit, Serienaufnahme und Spracheinstellung sowie
• ein Menü für grundlegende Funktionen, wie Datum und Zeit, Passwort und Werkseinstellung.

Auffällig ist, dass wir den rechten untern GPRS-Schalter ohne Funktion finden. Diese Funktion soll später für ein optionales GPS-Modul nutzbar sein. Bisher ist jedoch ein solches Modul noch nicht einmal in Planung.

Auch wenn unsere Wildkamera nicht in Deutschland gefertigt worden ist, erhält die Bedienungsanleitung eine Top-Bewertung. Ohne Übersetzungsfehler und in kurzen, verständlichen Sätzen werden sämtliche Funktionen unserer Kamera erklärt.

Bildqualität

Unsere Wild Vision ist mit einem 5 MP CMOS-Sensor ausgestattet, der bis zu 12 MP interpoliert darstellen kann. Am Tage hat uns die Kamera mit brillanten Aufnahmen überzeugt. Hier wurden trotz 5 MP gestochen scharfe Bilder mit einer hohen Detailtreue geliefert. In der Nacht unterstützt uns das unsichtbare Blitzlicht, welches in zwei Intensitäten einstellbar ist. Von daher können wir uns auch über tolle schwarz-weiß-Nachtaufnahmen freuen.

Ein Highlight ist jedoch die echte Full-HD-Videoauflösung im 16:9-Format mit 1920 x 1080 Pixeln, wobei sogar der Ton aufgezeichnet wird. Dieses Feature suchen wie bei Konkurrenzprodukten meistens vergeblich. Insgesamt können jedoch nur max. 60 Sekunden lange Videos gedreht werden.

Zusätzliche Besonderheiten sind
• Time-Laps-Funktion (Serienbildaufnahme) einstellbar zwischen 5 Sekunden und 24 Stunden,
• Bildauslöseabstand wählbar zwischen 1 Sekunde und 60 Minuten sowie
• Anzahl der Serienbilder je Auslösung zwischen einem und sieben Fotos.
Mit diesen Funktionen lässt sich unsere Wild Vision Full HD 5.0 recht vielseitig einsetzen.

Akkulaufzeit

Kamerafallen sollen am besten über mehrere Monate zuverlässig ihren Dienst unter Beweis stellen. Unsere Wild Vision Full HD 5.0 ist mit zwei separaten Batteriefächern ausgestattet. Auf der Unterseite können vier AA-Batterien eingelegt werden. Sie sind zwingend für den Betrieb erforderlich. Um die Stand-by-Zeiten zu verlängern, können wir weitere vier AA-Batterien in das zweite hintere Fach im Bereich der Baumhalterung einlegen.

Laut Herstellerangaben können wir mit dem Grundsatz von vier AA-Batterien bis zu 7.000 Fotos fertigen. Leider können wir diesen Zeitraum im Test nicht abwarten und sind daher etwas skeptisch. Jedoch haben auch hier wieder Kundenbewertungen klargestellt, dass über mehrere Monate ein problemloser Fotobetrieb möglich sei.

Anders sieht es jedoch bei häufiger Verwendung als Videokamera aus. Insbesondere HD-Videos bei Nacht sorgen für einen enormen Stromverbrauch, der die Leistung der Batterien stark einschränkt. Hier müssen wir berücksichtigen, dass nicht nur der Filmmodus aktiviert ist, sondern auch bis zu 40 LEDs mit Batteriestrom versorgt werden müssen.

Bei einem stationären Betrieb als Überwachungskamera im Garten bietet sich natürlich eine optionale Netzstromversorgung an.
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Kleine Tipp´s

Die nachfolgenden Tipp´s zur Wild Vision Full HD 5.0 möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Strom sparen mit LED-Umschalter

Unsere Wildkamera besitzt zwei verschiedene LED-Felder. Diese lassen sich per Umschalter so einstellen, dass entweder nur der obere Blitzbereich aktiviert wird oder beide. Bei kleineren Flächen sollten wir nur den oberen Blitz verwenden. Dabei reichen die 19 No-Glow-Infrarot-LEDs vollkommen aus.

Vorteilhaft ist auch, dass die in unmittelbarer Nähe befindlichen Tiere oder Menschen nicht aus Versehen überbelichtet fotografiert werden. Somit erreichen unsere Schwarz-Weiß-Aufnahmen eine bessere Qualität. Lediglich bei größeren Flächen sollten wir auch die untere Blitzreihe einsetzen.

Datenschutz

Bei der Verwendung als Überwachungskamera müssen wir die geltenden Datenschutzrichtlinien beachten. Einige möchten vielleicht in ihrem Betrieb die Kamera zu Überwachungszwecken einsetzen. In diesem Fall sollte die Zeitschaltuhr so eingestellt werden, dass nur Zeiten außerhalb des Betriebs überwacht werden, um einer Eigentumssicherung Genüge zu leisten. Mitarbeiter selbst dürfen nicht ohne Zustimmung fotografiert oder gefilmt werden.

Des Weiteren sollte bei einer Grundstücksüberwachung die Kamera so ausgerichtet sein, dass nicht kontinuierlich ein Gehweg mit Passanten oder gar öffentliche Plätze gefilmt werden.

Vorteile

+ mit 5 MP sehr gute Fotoqualität
+ sehr gute Nachtaufnahmen
+ Full-HD-Videoauflösung
+ lange Akkulaufzeiten
+ unsichtbarer Infrarot-LED-Blitz in zwei Bereiche individuell einstellbar
+ kompakte Abmessungen

Nachteile

– Gehäuse kann nicht verschlossen werden
– kleine Tasten
– Full-HD-Modus verbraucht viel Strom
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Fazit

Bei der Wild Vision Full HD 5.0 handelt es sich um eine hochwertig verarbeitete Wildkamera mit 5 MP CMOS Sensor, mit der wir auch in Full-HD-Auflösung filmen können. Besonderes Herausstellungsmerkmal sind die brillanten Tagaufnahmen und die deutlich erkennbaren Nachtaufnahmen. Vorteilhaft ist, dass die beiden unsichtbaren No-Glow-LED-Blitzleisten im Kameragehäuse individuell eingestellt werden können.

Die Menüführung ist überaus einfach, obwohl die Tasten für größere Hände etwas zu klein geraten sind. Serienaufnahmen, Zeitschaltuhr und die Möglichkeit, mit jeder Auslösung bis zu sieben Fotos zu erstellen, runden den Funktionsumfang ab. Dieses Modell hat durchweg positive Kundenbewertungen erhalten und überzeugt mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Momentan wird die Wild Vision für knapp 139 Euro angeboten und ist auf jeden Fall eine Kaufempfehlung wert. Wir haben diese Wildkamera mit 5 Punkten bewertet.

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